Spontanes Improvisationstalent gefragt
Powerpoint-Karaoke 2022

December 30, 2022

Nachdem den Vereinsmitglieder*innen am Mittwochabend noch verschiedenste Kompetenzen im Community-Cup abverlangt wurden, stand im Rahmen der diesjährigen Community Week am Donnerstag die Powerpoint-Karaoke auf dem Programm. Dabei mussten die Teilnehmer*innen jeweils ohne Vorwissen zuvor eingereichte Powerpoint-Präsentationen in einer möglichst ansprechenden Darbietung vorstellen. Die einzigen thematischen Einschränkungen waren, dass in irgendeiner Form ein Zusammenhang zu den Themenfeldern “E-Sport”, “Gaming” oder “KIT SC” gegeben sein musste. Ansonsten war dem Einfallsreichtum der Ersteller*innen freie Bahn gelassen.

Schwedische Geschichtsstunde mit Kaczo


Nach kurzen Verzögerungen im Betriebsablauf, war es schließlich gegen 18:40 Uhr soweit, dass unser Rocket-League-Chef Kaczo mit einer Präsentation über die schwedische Stadt Jönköping den Auftakt machen konnte.
Im Anschluss an die Thematisierung der historisch nicht ganz exakten Wechsel der Staatszugehörigkeit zwischen Norwegen und Schweden aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen der beiden Länder, wurde daraufhin vorgetragen, wie die Stadt von den Schweden niedergebrannt wurde, um anrückenden Dänen keine Unterkunft zu bieten. Nach den von Kaczo mit großem Leben und so mancher Halbwahrheit gefüllten historischen Entwicklungen wurde auch die Brücke zum E-Sport geschlagen: So finde in Jönköping zweimal im Jahr mit der DreamHack die größte LAN-Party der Welt statt. Die darauf vertretenen Spiele seien dabei breit gefächert, wobei Kaczo mehrfach betonte, dass sich Riot Games mittlerweile dem Event verweigere und dort somit kein League of Legends mehr gespielt werde.
In dem kurzweiligen und lehrreichen Vortrag wurde das Publikum auf jeden Fall komplett mitgerissen und für so manchen Lacher gesorgt.

Innovative Trainingsansätze mit Marina


Als Nächstes folgte Marina mit einer Präsentation zu den “goldenen ARAM-Regeln”. Besonders würzig wurde der Vortrag dabei durch die Tatsache, dass die Rednerin noch nie zuvor League of Legends gespielt hatte und somit die Folien gänzlich ohne thematisches Vorwissen vorstellen musste.

Kurzerklärung, was ARAM eigentlich ist
Nach einer Kurzzusammenfassung, was ARAM eigentlich ist, ging der Vortrag schon leichter von der Hand.


Nachdem zunächst die Vorteile und Ziele von ARAM als Teambuilding-Maßnahme präsentiert wurden, folgte eine Motivation der Grundsätze, was ARAM als Spielmodus von League of Legends überhaupt ausmache. Daraufhin ging’s an’s Eingemachte: So wurden elf Regeln aufgelistet, die ARAM einen kompetitiveren Touch geben sollen: Kernelement ist dabei, dass solange gespielt werden muss, bis entweder zwei Spiele hintereinander gewonnen oder 10 hintereinander verloren wurden. Außerdem ist es beispielsweise verboten, vorzeitig aufzugeben, wobei die Nichteinhaltung von Regeln entsprechend sanktioniert wird. Das LoL-interessierte Publikum (zuvor fand in den Räumlichkeiten des KIT SC der Advanced Wavemanagement Workshop statt) konnte auf jeden Fall einiges mitnehmen und wird das neuartige Konzept sicherlich für zukünftige Trainingsplanungen im Hinterkopf behalten.

Geschichte des KIT SC mit Johannes


Der nächste Programmpunkt bestand in  einer weiteren Geschichtsstunde. Diesmal ging es jedoch nicht um jahrhundertealte historische Grenzverschiebungen, sondern ganz aktuell um den KIT SC eSports.

Nach einer kurzen Einleitung, was überhaupt E-Sport ist, ging es direkt mit der Gründung des magischen Kaczolandes los, aus dem sich anschließend der KIT SC eSports entwickelte. Dieser zeichnet sich dabei als Hochschulgruppe i

n und um Karlsruhe vor allem durch regelmäßige Events und Turniere, sowie eine große Community aus. Falls man selber Teil des Vereins werden will, kann man einfach hier vorbeischauen.
Daraufhin wurden noch berühmte Persönlichkeiten des Vereins vorgestellt, wobei insbesondere die Person des Jakub “Kaczoland” Howsa detailliert betrachtet wurde, und ein Vergleich von Fußball und E-Sports durchgeführt, welchen der E-Sport deutlich für sich entscheiden konnte:


Die Gegenüberstellung von Fußball und E-Sports liefert ein eindeutiges Resultat.
Die Gegenüberstellung von Fußball und E-Sports liefert ein eindeutiges Resultat.


Ist E-Sport Sport?


Nach dem erneuten Geschichtsausflug war es nun an der Zeit, eine Frage zu beleuchten, die den E-Sport seit Entstehung des Begriffs verfolgt: Ist E-Sport nun eigentlich Sport?
Dabei hatte ich die Ehre, anhand einiger Bilder, die teilweise durch kurze, prägnante Überschriften eingeleitet wurden, diese knifflige Fragestellung zu untersuchen.

Zunächst ging es bei diversen Tätigkeiten um die Frage, ob es sich dabei nun um Sport handelt. Während die Frage bei klassischen Sportarten wie Handball oder Boxen noch sehr leicht zu beantworten ist, wird es bei weniger körperlichen Aktivitäten, wie beispielsweise Schach oder Billard schon schwieriger. Dabei tritt eher der Wettbewerbsgedanke als wichtiges Element in der Sportdefinition in den Vordergrund. Im weiteren Verlauf wurden darüber hinaus noch weitere Aspekte herausgearbeitet, die E-Sport und klassische Sportarten miteinander teilen. So beispielsweise die Professionalität, das notwendige taktische Verständnis oder die Identifikation mit bestimmten Mannschaften oder Spielern als Fan.

Insgesamt wurden also einige Punkte herausgearbeitet, die dafür sprechen, dass E-Sport Sport ist, wobei es weiterhin ein kontroverses Thema bleibt. Dies zeigte sich auch im Verlauf des Vortrags anhand so mancher Zuschauerreaktion.

Den Spieß einmal umgedreht: Ist Sport E-Sport?


Abschließend wurde die vorangegangen betrachtete Fragestellung noch spontan von einem Freiwilligen aus dem Publikum aus einer anderen Perspektive betrachtet. So ging es nun um die Frage, ob denn Sport E-Sport ist.
Dabei wurden auch wieder einige Gemeinsamkeiten zwischen klassischen Sportarten und E-Sport herausgearbeitet: So zum Beispiel, dass es ja auch bewegungsarme Sportarten wie beispielsweise Schieß- oder Motorsport gibt, oder dass in klassischen Sportarten quasi auch Skins in Form von Bekleidung oder Bemalung existieren.

Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Unterschiede: So existieren im E-Sport die Entwickler*innen, die beispielsweise durch Patches großen Einfluss auf die Entwicklung eines Sportes oder Wettkampfes nehmen können, während in konventionellen Sportarten lediglich marginale Regeländerungen vorgenommen werden.
Abschließend wurden Vorschläge vorgestellt, um die noch bestehenden Unterschiede zwischen klassischem Sport und E-Sport aufzubrechen. So sollten sich dazu beispielsweise klassische Vereinsstrukturen stark zurückbilden oder Berichterstattungen zu konventionellen Sportarten kritischer verlaufen, wie es auch beim E-Sport der Fall ist.
Insgesamt gibt es also noch ein paar Schritte, die der Sport auf dem Weg zum E-Sport gehen muss, wobei er sich dabei schon auf einem guten Weg befindet.


In Summe war es also eine wirklich interessante und unterhaltsame Veranstaltung, bei der so manche spannende Thematik mit einem humoristischen Touch beleuchtet wurde.


Vielen Dank auch nochmal an alle Teilnehmer*innen und Präsentations-Ersteller*innen, ohne die das Event nicht möglich gewesen wäre!