Auch in diesem Semester hieß es für unser Team KIT SC White wieder einmal: Ab nach Köln – der nächste Titel wartet schon!

Für unsere Veteranen im Team ist das XPERION in Köln mittlerweile ein bekanntes Pflaster: Bereits sieben Uniligatitel konnte Jungler Filip "striker" Prentovic in der Vergangenheit gewinnen, sein Bruder und Toplaner Luka "GentlemanHero" Prentovic, sowie unser Carry Simon "Redeemed" Danner, immerhin vier. Auch Noah "Matthew" Seim durfte schon in Köln antreten und gewann bereits zweimal das große Finale. Lediglich Soheel "Polarising" Jolfaei, der neue Midlaner des Teams, nahm zum ersten Mal für uns am Offline-Finale teil.

"Eins verlieren wir immer"

Entsprechend hoch waren auch die Erwartungen an das Team: Obwohl Redeemed diese Season noch einmal auf die Botlane umschulen musste, um Platz für Polaris zu schaffen, galt das Rekordmeister-Team von Anfang an als Favorit. Die Schätzung der Caster: 3 zu 2 für KIT. Auch GentlemanHero zeigte sich überzeugt: "3:1! Wir zielen auf ein 3:0, aber ich glaub es passiert halt immer dieses eine For-Fun-Game."

Und es sollte passieren: Im ersten Spiel zeichnete sich schnell ab, dass die Maschsee Mantas aus Hannover ein würdiger Herausforderer sind. Nach einem sehr gut ausgespielten Earlygame insbesondere der Hannoveraner Botlane tat sich auch Toplaner Youca hervor, der mit seinem Splitpush und den sechs Voidgrubs die Karlsruher Basis bedrängte. Nach nur 30 Minuten stand fest: Auch dieser Finalnachmittag beginnt wie gewohnt – mit einer Niederlage.

Aber wie sagte schon Caster Crafty in der Pre-Show: Der KIT SC verliert erst, wenn zum dritten Mal der Nexus fällt. Und an dieser zähen Truppe haben sich schon so einige Finalisten die Zähne ausgebissen.

Ein dominantes Comeback

Spiel #2 sah schon mehr nach einem klassischen KIT-SC-Spiel aus. GentlemanHero sicherte sich seine Fiora – Kenner wissen genau, was er auf diesem Champion anstellen kann. Dennoch startete das Spiel ruhig. Erst in Minute 16 konnten striker und Matthew einen kleinen Vorsprung herbeiführen, indem sie Supporter MapoTofu im gegnerischen Jungle überraschten und anschließend sogar Youca und den herbeiteleportierten TemptAzn am gegnerischen Tower aufräumten.

Diesen Lead ließ unser Team natürlich nicht ungenutzt und forcierte weiterhin Fights, um das Spiel schnellstmöglich zu beenden. Nach knapp 20 Minuten Spielzeit schaffte es Hannover zwar gerade noch, den dritten Tower zu verteidigen, doch schon fünf Minuten später überrollte das Karlsruher Team die Basis in einem 5-gegen-3 und setzte damit den eben erspielten Vorteil der Mantas wieder außer Kraft – 1:1.

Einen langen Drachenatem bewahrt

Vom Etappensieg beflügelt spielte unser Team nun wieder in einer deutlich sichereren Position, und das machte sich schnell bemerkbar. Als Redeemed als ersten Pick Smolder einloggte, scherzte Analyst Autophil schon: "Okay, wir können direkt in Game 4 gehen". Hier setzte unser Team also auf einen "Comfort Plus"-Draft, wie Crafty anmerkte, und setzte voll auf das Lategame, was sich schon in der Vergangenheit immer wieder als Stärke von White herausgestellt hat. 

Und dieser Lategame-Fokus zeigte sich auch: Mach fünfzehn Minuten lag Hannover bereits mit 5:0 und 4.000 Gold-Vorsprung in Führung. Als der Manta-Jungler Keule den dritten Drache jedoch alleine anging, witterten Matthew und Polarising die Chance und katapultierten das KIT zurück ins Spiel. In einem weiteren grandiosen Fight durfte sich dann endlich auch der kleine Smolder einmischen und sammelte in Minute 23 drei Kills auf der Toplane ein. Mit den heißbegehrten 225 Stacks und und dem Baron in Minute 27 war Redeemed dann nicht mehr aufzuhalten und führte unser Team mit dem 2:1 ganz nah an den so heiß begehrten Sieg.

Am Ende steigt die Spannung

Matchball. Nur ein weiteres Spiel sollte KIT SC White vom achten Uniligatitel trennen – die Rekordmeister könnten wieder einmal zeigen, dass sie unschlagbar sind. Mittlerweile waren über 3 Stunden seit dem Start in die Series vergangen, und auch die steigende Anspannung war beiden Teams deutlich anzumerken. So schlichen sich schon in der Laning-Phase immer wieder Fehler ein, und die Charms, die Polarising auf seiner Ahri in Game 1 noch so hervorragend platzierte, verfehlten in diesem Spiel zu oft ihre Ziele.

So gelang es Hannover auch in diesem Spiel, sich einen Vorsprung zu erarbeiten. Gut koordinierte Teamfights 15 und 18 Minuten im Spiel ließen die Stimmung der KIT-Fans vor Ort jedoch immer wieder hochkochen. Der Titel, zum greifen nah. Jetzt nur nicht nachlassen! Noch lauter wurde es in der Arena, als in Minute 25 auch der Baron an Karlsruhe fiel, obwohl der Baron-Push zunächst verhindert werden konnte. Die Fights sollten aber gar nicht mehr abbrechen, und beide Teams ließen sich nicht komplett abschreiben. Doch das Lategame-Scaling von KIT wurde auch in diesem Spiel zum zunehmenden Problem.

Und tatsächlich: Der Fight um den fünften Drachen wurde für die Mantas zum absoluten Desaster. Obwohl der Drachenkill zunächst verhindert werden konnte, schaffte Karlsruhe es, den Teamfight perfekt für sich zu nutzen und erzielte ein cleanes Ace – der Drache und der zweite Baron waren in diesem Fall reine Kür. Mit den gewonnenen Buffs und dem gesteigerten Selbstbewusstsein konnte GentlemanHero zwar noch ein mal am pushen gehindert werden, doch das restliche Karlsruher Team räumte mit einem zweiten Ace auf und holte den Titel damit erneut in die Karlsruher E-Sport-Hochburg.

Der Preis fürs Lebenswerk?

Ein ganz besonderer Tag sollte dieses Finale aber nicht nur für Neuzugang Polarising sein, der eine grundsolide Performance bei seinem ersten Offline-Turnier ablieferte und direkt einen Titel mit nach Hause nehmen durfte. Nach dem abgeschlossenen Finalspiel war es ausgerechnet der ewige Kontrahent Autophil, der striker nach mittlerweile acht Meisterschaften zu seinem ersten MVP-Award gratulieren durfte. Von nun an sollte striker immer sein eigenes Andenken bei sich tragen können. Und sind wir ehrlich: Wem könnte man es mehr gönnen als ihm, der schon so oft an dieser Auszeichnung vorbeigeschlittert ist? 🔥

Weiter geht’s ...

Mit dem Rückenwind dieses Erfolgs blicken wir erwartungsvoll auf nächsten Samstag: Auf der Gamescom-LAN wird KIT SC hnellebrille im Hero-Shooter VALORANT gegen E-Sport Uni Göttingen antreten – und hoffentlich mit einer weiteren Plakette an unserer Wall of Fame die Wände des ZED schmücken. Wir freuen uns, euch Samstag ab 16:00 Uhr im Stream oder bei unserer Viewing Party für Mitglieder der Hochschulgruppe bei unserem Partner Enomic zu sehen!