Die Worlds 2015 werden uns League Fans wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Professioneller, ausgelassener, größer – die Worlds 2015 schafften es tatsächlich noch einmal, das Vorjahresturnier in den Schatten zu stellen. In verschiedenen europäischen Großstädten zeigte sich der eSport ein weiteres Mal von seiner besten Seite. Egal ob in Paris, London, Brüssel oder Berlin konnte man gleichzeitig einen Wettkampf auf Weltklasse-Niveau bestaunen und eine Atmosphäre erleben, die in ihrer Kombination aus Enthusiasmus, Positivität und Friedlichkeit ihres Gleichen sucht. Auch die Spannung nahm in diesem Jahr zu. Während im Vorjahr chinesiche und koreanische Teams die Szene noch klar dominiert hatten, kam 2015 das Gefühl auf, jeder könnte jeden schlagen (Ausnahme SKT, aber dazu gleich mehr).
Das war nicht zuletzt dem außergewöhnlichen Leistungen der europäischen Teams geschuldet. Sowohl Fnatic als auch Origen schafften es, sich bis in die Semi-Finals durch zu kämpfen. Hier kam es zum Aufeinandertreffen mit den koreanischen Teams KOO Tigers und SKT. Die Koreaner ließen den Europäern in ihren jeweiligen Serien jedoch keine Chance und zogen verdient ins Finale ein. Nachdem wir uns in der Vorrunde noch privat zum Worlds-Schauen verabredet hatten, strahlte die Hochschulgruppe die beiden Halbfinalserien im AKK aus. Gemeinsam und durch den Bierausschank der eifrigen Helfer konnten wir uns so wunderbar gegenseitig über das Ausscheiden der Europäer hinweg helfen. Am 31. Oktober war es dann soweit – der Finaltag war gekommen. Genauso wie die Mercedes-Benz Arena in Berlin, fand sich auch der Hertz-Hörsaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Nicht nur in Berlin, sondern auch in Karlsruhe herrschte Gänsehautstimmung. Neben den vielen euhphorischen Fans leistete dabei vor allem die erstklassige Video- und Tontechnik, die uns der Akademische Filmkreis (AFK) dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hatte, ihren Beitrag. Der Ausschank von Glühwein und der gesponsorte Red Bull Vorrat taten ihr Übriges. Der Favorit zum Weltmeistertitel stand vor Beginn der Serie fest: SKT. Das Team um die Weltstars Faker und Marin war ungeschlagen bis Endspiel vorgedrungen. Hier wollten Sie gegen die KOO Tigers den letzten Schritt machen. Der Underdog und Karlsruher Fanliebling leistete jedoch Widerstand. Während KOO im zweiten Spiel noch den sicher geglaubten Sieg vergaben, konnten sie schließlich das Dritte für sich entscheiden. Schlüssel zum Sieg war dabei die überirdische Leistung von Hojin, der mit seinem unglaublichen Lee Sin Bengi zermürben und schließlich seine Lanes zum Sieg snowballen konnte. SKT war also zum ersten Mal geschlagen und der Hörsaal kochte. In Spiel vier schlug dann die Stunde von Faker.
Mit drei Solo-Kills zerstörte sein Last-Pick Ryze KOO im Alleingang. Danach konnte man dem Late-Game Monster nichts mehr entgegensetzen – SKT spielten ihren Vorteil souverän aus und waren Weltmeister.
Noch euphorisiert von den vergangenen Spielen endeten die Worlds für die Hochschulgruppe mit dem gemeinsamen Aufräumen und der Vernichtung von Glühwein-Restbeständen.
– Lorenz